Worauf kommt es bei einem einbruchhemmenden (einbruchsicheren) Fenster an?

Ein einbruchsicheres Fenster oder, fachgerecht ausgedrückt, ein einbruchhemmendes Fenster oder Sicherheitsfenster mit Einbruchschutz ist ein recht komplexes Bauelement.

Stellen Sie sich die widersprechenden Anforderungen nur einmal vor: Es soll sicher sein wie eine Betonwand aber es soll durchsichtig und hell sein. Es soll von außen keinesfalls mit Gewalt zu öffnen sein, aber von innen soll es ganz leicht aufgehen. Mit anderen Worten, da steckt schon sehr viel Technologie drin.

In den niedrigen Schutzklassen (Widerstandsklassen) RC 2 N und RC 2, die für 3 Minuten vor der Wirkung eines Schraubendrehers schützen, ist das noch recht unproblematisch. Der zur Prüfung der Einbruchsicherheit verwendete Schraubendreher ist in seiner Hebelwirkung zu schwach, um wirklich Schaden anzurichten.

Ein richtiges Hebelwerkzeug, wie z.B. der Kuhfuß, der ebenfalls zur üblichen Ausstattung eines Einbrechers gehört, bringt rund das 6-10-fache an Hebelwirkung oder sogar mehr. Einbruchsichere (einbruchhemmende) Fenster in den entsprechenden Widerstandsklassen RC 3 und RC 4 sind daher aufwendige, komplexe und qualitativ hochwertige Konstruktionen. Aber gerade aus diesem Aufwand resultiert die hohe Zuverlässigkeit:

  • Die Rahmen- und Flügelprofile, aus denen das einbruchsichere Fenster hergestellt wird, müssen möglichst fest, belastbar und verwindungssteif sein. Daher gibt es ab den Widerstandsklassen RC 3 und RC 4 nur noch wenige Systemanbieter.
  • Der Rahmen muss exakt nach Vorschrift mit dem umgebenden Mauerwerk verbunden werden. Das erfordert Erfahrung und gute Schulung der Monteure. Ein Fehler bei der Montage kann den Einbruchschutz komplett zunichtemachen.
  • Die Verriegelungselemente müssen fachgerecht von qualifiziertem Personal in ausreichender Stückzahl und sehr präzise an den richtigen Positionen eingebaut und exakt justiert werden. Gutachter berichten aus der Praxis, dass hier oft geschludert wird und Einbrecher dann trotz angeblichem Einbruchschutz zu schnellem Erfolg kommen.
  • Die verwendeten Verriegelungselemente müssen ausreichende Festigkeit und Belastbarkeit aufweisen und über eine gute Sicherheitsreserve verfügen. Wir verwenden daher keine Pilzzapfen sondern große, aufwendige Blockverriegelungen (Siehe Website oder Prospekt).
  • Das Verriegelungsgestänge und die Funktion des Fenstergriffs der einbruchhemmenden Fenster müssen abschließbar sein, um Manipulationen zu verhindern.
  • Einbruchhemmende Fenster sollten mindestens mit einer hochwertigen Isolier-Panzerscheibe der Klasse P5A ausgestattet sein. Diese, für die Widerstandsklasse RC 3 vorgeschriebene Scheibe ist durchwurfhemmend und erfüllt die Mindestanforderung. Besser und sicherer ist eine echte durchbruchhemmende Schiebe der Klasse P6B.
  • Die Panzerscheibe muss fachgerecht in das einbruchsichere Fenster eingeklebt werden, damit sie tatsächlich die geprüfte Widerstandsklasse erfüllen kann. Dazu braucht man fachliche Erfahrung. Auch hier würde ein Fehler den Einbruchschutz zunichtemachen.
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