Das Angebot an Türsicherungen, Fenstersicherungen, Fensterbeschlägen und Zusatzriegeln, Panzerriegeln oder Querriegelschlössern für das Nachrüsten bestehender Fenster und Türen ist groß. Fachhandel und Internet bieten eine kaum überschaubare Auswahl Sicherheitstechnik für die Einbruchsicherung zum Nachrüsten.
Nachrüstbarer Einbruchschutz für Fenster in Form von Fensterriegeln, nachgerüsteten Pilzkopfverriegelungen, Scharnierseitensicherungen oder Riegel und Querriegel für den Einbruchschutz der Haustür können sinnvolle Maßnahmen sein. Insbesondere lässt sich die Sicherheit zu relativ geringen Kosten erhöhen.
Wie einbruchsicher sind Fenstersicherungen und Türsicherungen zum Nachrüsten?
Wieviel nachgerüstete Riegel und Fenstersicherungen, tatsächlich bewirken, lässt sich nicht vorhersagen.
Nach DIN 18104-1 können aufgesetzte Verriegelungen geprüft werden.
Nach DIN 18104-2 können im Falz eingelassene, einbruchhemmende Verriegelungen (z.B. Pilzkopfverriegelungen) für die Nachrüstung geprüft werden.
Im Fall einer Nachrüstung durch ein geprüftes Nachrüst-Produkt haben Sie zwar ein geprüftes Produkt gekauft, Sie haben aber keine geprüfte Einbruchsicherheit. Diese kann nur durch eine sogenannte Elementprüfung, d.h. die komplette Prüfung des Fensters oder der Tür nachgewiesen werden.
Mit anderen Worten: Ihre Zusatzverriegelung selbst ist geprüft. Ob sie aber in Ihrem Fenster den gewünschten Einbruchschutz bietet ist nicht nachgewiesen.
Der fehlende Nachweis muss nicht unbedingt negativ sein. Denn die Nachrüstung steht und fällt mit der Qualität der Beratung und der Qualität der Montage entsprechend den Montagerichtlinien. Die Aufgabe des Monteurs ist es dabei, in Ihrem individuellen Fall ehrlich und objektiv zu bewerten, ob die Nachrüstung bei Ihrem Fenster / Ihrer Tür Sinn macht und wo die Grenzen liegen. Hierzu gehört eine Bewertung der Befestigung des Fensters im Mauerwerk, der Frage ob druckfeste montiert wurde, die Qualität und Festigkeit der Fensterkonstruktion, Schwachstellen des Materials, etc.
Bei geeigneter Qualität Ihrer bestehenden Fenster oder Ihrer Tür ist mit einer fachgerechten Nachrüstmaßnahme eventuell eine Widerstandsklasse ähnlich einer RC 2 N erreichbar.
In jedem Falle ist zu bedenken, dass bei Nachrüstungsmaßnahmen die Fensterscheibe ungeschützt bleibt. Eine Isolierscheibe lässt sich leiser und leichter einschlagen als allgemein vermutet. Der Durchgriff oder Durchstieg kann schnell und problemlos hergestellt werden.
Aus einem Polizeibericht aus NRW:
„Eine Entwicklung, die weiter sorgsam beobachtet werden muss, sind die Angriffe auf Glas, die nicht unerheblich zugenommen haben. Diesem Umstand muss bei der Beratungstätigkeit zukünftig verstärkt Rechnung getragen werden.“
Mit einem Schraubendreher lassen sich nur relativ geringe Hebelkräfte aufbringen. Mit einem Kuhfuß kann man stattdessen bis zur 10-fachen der Hebelwirkung erzeugen. Alleine der Unterschied in den Hebelkräften macht deutlich, dass zwischen der Konstruktion eines RC 2 Fensters und eines RC 3 oder RC 4 Fensters (oder Tür) sehr große Unterschiede liegen.
Der Schraubendreher ist zurzeit noch das am häufigsten verwendete Hebelwerkzeug. Das ist logisch, da er für ungesicherte Fenster am besten geeignet ist. In ca. 10 bis 20 Sekunden ist ein ungesichertes Fenster oder eine ungesicherte Terassentür aufgehebelt.
Allerdings haben Einbrecher auch größere Hebelwerkzeuge dabei, weil sie diese im inneren des Hauses benötigen und weil zunehmend Fenster mit nachgerüsteten Verriegelungen angetroffen werden oder richtige RC 2 Fenster.
Wird größeres Hebelwerkzeug als der Schraubendreher eingesetzt, nämlich Nageleisen, Brecheisen, Geißfuß oder stärkere Kuhfüße, muss bei nachgerüsteten Verriegelungen oder RC 2 Fenstern oder Fenstertüren / Terassentüren mit einer Überwindung innerhalb relativ kurzer Zeit gerechnet werden. Mit einem Widerstand von nur 3 Minuten gegen einen Schraubendreher sind diese Bauelemente mit größerem Hebelwerkzeug schnell überfordert, da sie nicht für diese Belastungen ausgelegt sind.
Die Widerstandsklasse RC 2 ist daher ein hervorragender Basisschutz oder Minimalschutz. Sie wird von der Polizei zu Recht empfohlen, da eine möglichst flächendeckende, kostengünstige Ausstattung durchaus wünschenswert ist.
Die Widerstandsklasse RC 3 deckt dagegen praktisch alle gängigen Hebelwerkzeuge bis hin zum großen Kuhfuß ab. Daraus entsteht ein sehr zuverlässiger Einbruchschutz. In Anbetracht der steigenden Gewaltanwendung kann die Widerstandsklasse RC 3 auch als zukunftssicher bezeichnet werden.
Die Widerstandsklasse RC 4 wird für Kunden empfohlen, deren Objekt den vorausplanenden Einbrecher mit höherer Entschlossenheit anzieht.
Die DIN EN 1627 bis 1630 für einbruchhemmende Fenster und einbruchhemmende Türen definiert die folgenden Widerstandsklassen.
Die einzelnen Widerstandsklassen werden in der aktuellen Norm mit RC (Resistance Class) bezeichnet. Die alte Bezeichnung WK wird aber noch häufig verwendet. Die Klassen RC und WK sind sich weitgehend ähnlich.
Die Prüfungen werden mit Werkzeugsätzen, bestehend aus mehreren Werkzeugen durchgeführt. Wir erwähnen hier nur jeweils das wichtigste Werkzeug des Einbrechers.
Leichter Schutz gegen körperliche Gewalt, keine Anforderung an die Verglasung
3 Minuten Widerstandsdauer gegen Schraubendreher, keine Anforderung an die Verglasung
3 Minuten Widerstandsdauer gegen Schraubendreher, Scheibe durchwurfhemmend P4A
5 Minuten Widerstandsdauer gegen Kuhfuß, Scheibe durchwurfhemmend P5A
Zunehmende Einbrüche in Unternehmen geben aktuellen Anlass, Sicherungsmaßnahmen vorzusehen. Die Schäden und Folgeschäden alleine durch Verlust von IT-Technik oder durch Vandalismus im Serverraum können beträchtlich sein.
Wie in jedem Objekt steht auch hier der physische Einbruchschutz durch einbruchhemmende Fenster und einbruchhemmende Türen an erster Stelle. Eine Ergänzung durch Meldetechnik, d.h. eine Einbruchmeldeanlage und Videoanlage bleibt im individuellen Fall unbenommen.
Je nach Objekt und Branche wird mindestens die Widerstandsklasse RC 3 empfohlen. RC 4 ist oft vorzuziehen. Eine fachkundige Beratung mit Objektbegehung sollte die Regel sein.
Der Öffnungsflügel eines einbruchgeschützten Fensters, Türflügel der Haustür oder Terrassentür muss mit dem Rahmen eine Riegelverbindung eingehen, die der Hebelgewalt der jeweiligen Sicherheitsklasse standhält.
In Fenstern bis ca. Widerstandsklasse RC 2 (3 Minuten gegen einen Schraubendreher) verwendet man oft sogenannte „Pilzzapfen“. Das sind Metallzapfen, die durch die Bewegung des Fenstergriffs in eine gabelförmige Aufnahme einfahren und so eine Verriegelung herstellen.
TECHNOLOG Fenster sind mit sogenannten Blockverriegelungen ausgestattet. Im Kapitel “„Sichere Verbindung“ sehen Sie das Foto einer Blockverriegelung. Das Foto zeigt die untere Hälfte der Verriegelung, die im Rahmen montiert ist. Im Flügel sitzt eine ähnliche Kralle, die mit der Bewegung des Fenstergriffs in das Gegenstück einfährt. Das Themenfoto dieser Seite, die ineinander verschränkten Hände, zeigen sehr anschaulich wie die Blockverriegelungen ineinandergreifen. Diese massiven Verriegelungen verwendet TECHNOLOG in allen höheren Widerstandsklassen.
Blockverriegelungen sind wesentlich teurer in der Herstellung und aufwendiger in der Montage als die einfachen Pilzzapfen. Dafür sind sie aber um ein vielfaches widerstandsfähiger und sicherer selbst bei Angriffen mit großem Hebelwerkzeug.
In einbruchsicheren Terrassentüren werden von TECHNOLOG die gleichen Blockverriegelungen verwendet wie in den einbruchsicheren Fenstern.
In einbruchsicheren Haustüren erfolgt die Verriegelung mit sehr stabilen Schlössern mit mehreren Riegeln.