Eine Einbruchmeldeanlage kann nicht die Einbruchschutzwirkung eines einbruchhemmenden Fensters oder einer einbruchhemmenden Tür ersetzen.
Die Einbruchmeldeanlage oder Alarmanlage meldet einen Vorfall. Sie schützt nicht, sie ist passiv. Die Meldung alleine bedeutet daher noch keine Sicherheit. Der aktive, mechanische, d.h. physische Einbruchschutz muss immer zuerst vorhanden sein.
Die Aufgabe der Meldeanlage ist es, möglichst zu Beginn eines Angriffs so rechtzeitig Interventionskräfte wie z.B. Wachdienst oder Polizei herbei zu rufen, so dass diese eintreffen, bevor der Täter in das Objekt eingedrungen ist. Dieses Zusammenspiel von früher Meldung und Zeitspanne bis zum Eintreffen der Hilfe ist zu beachten.
Wenn ein sehr hoher Einbruchschutz notwendig ist, können sich Sicherheitsfenster und Alarmanlage (Einbruchmeldeanlage) gut ergänzen. Eine Meldeanlage ohne simultanen physischen Schutz durch einbruchhemmende Bauelemente wirkt nicht in allen Fällen abschreckend und lässt häufig den gewünschten Erfolg vermissen. Aktuelle Studien mit Täterbefragungen ergeben, dass eine Meldeanlage sowohl abschreckend wirken kann, als auch anziehend wirken kann. Viele Täter sind von Meldeanlagen völlig unbeeindruckt und machen sich sogar einen Spaß aus der Überlistung oder Missachtung.
Hier zeigt sich wieder, dass die Vielfalt der Täter und ihrer Vorgehensweisen so groß ist, wie das Spektrum der menschlichen Charaktere. Es ist grundsätzlich riskant, Täter in vermutete Kategorien einzuordnen, die sich hinterher als irreal erweisen.
Laut polizeilicher Statistik sind rund 90% aller Angriffe gegen Gitter erfolgreich. Das ist logisch, denn mit einem Gitter zeigt man dem Einbrecher bereits von Ferne, dass er eine Eisensäge mitbringen muss.
Andererseits sind Einbruchsversuche durch Gitter sehr selten geworden. Der Einbruch durch ein ungeschütztes Fenster geht in der Regel leichter und schneller.
Sofern die Anbringung eines Gitters für die Einbruchsicherheit individuell Sinn macht, ist folgendes zu beachten:
Seien Sie sich bewusst, dass Sie zum jetzigen Zeitpunkt nur wenig Angst vor einem Einbruch haben. 91% der Einbruchsopfer haben sich vor dem Einbruch sicher gefühlt. Das heißt, Sie sind unbewusst geneigt, die Gefahr zu verharmlosen.
Nach einem Einbruch besteht bei 87 % der Familien dauerhafte Angst vor einem erneuten Einbruch.
Aus Studien der Polizei geht hervor, dass 46% aller Einbruchsopfer langfristig an Angstzuständen leiden. 25% haben nach einem Einbruch den Wunsch, umzuziehen. Nur ein Drittel der Opfer hält sich nach einem Einbruch noch gerne im Haus auf.
In rund 20% der Fälle kommt es zu einer Begegnung mit Bewohnern. Da Einbrüche überwiegend am Tag stattfinden, sind dies Frauen und Kinder. Obwohl Täter in der Regel nicht gewalttätig sind, sind die traumatischen Folgen einer Begegnung langfristig sehr belastend.
Soll eine optimale Wirkung erzielt werden, muss die bestehende Scheibe ausgeglast werden und die Folie um den Randbereich herum geklebt werden wenn sie ihre Schutzfunktion erfüllen soll. Danach muss sie wieder eingebaut werden. Wird sie nur aufgeklebt, tut man dem Einbrecher einen Gefallen, da die „Einbruchschutzfolie“ oder „Sicherheitsfolie“ relativ leicht ausgebrochen werden kann. Der Einbrecher kann die rundum abgebrochene, zersplitterte Scheibe fast lautlos am Stück lautlos ausheben.
In Anbetracht der Kosten für eine fachgerechte Anbringung, der Lebensdauer und der relativ geringen Schutzwirkung sollte man den Kauf von sogenannten Einbruchschutzfolien oder Sicherheitsfolien reiflich überlegen.
Für die Herstellung einbruchhemmender Fenster, Terrassentüren und Haustüren ist eine besondere fachliche Erfahrung und Technologie erforderlich. Aus Polizeiberichten ist immer wieder zu vernehmen, dass Einbrüche trotz Sicherheitsfenstern, etc. erfolgreich waren, weil Verriegelungselemente nicht korrekt eingebaut wurden oder, um Kosten zu sparen, nicht in ausreichender Zahl eingebaut wurden. Falsche oder fehlende Verklebung der Panzerscheibe sind weitere Gründe.
Das gleiche gilt für die Montage der einbruchsicheren Fenster und Türen*. Die Monteure müssen gut geschult sein und die Montage so vornehmen, wie sie im Prüfzeugnis beschrieben und gefordert wird.
Man sollte daher darauf achten, dass Anbieter über eine zertifizierte Qualitätskontrolle verfügen und das Personal speziell geschult ist.
Die fachlichen Anforderungen gehen weit über die Kenntnisse des normalen Fensterbaus hinaus. Der Kunde ist gut beraten, sich bei der Auswahl seines Auftragnehmers von der Qualifikation des Anbieters zu überzeugen.
Es versteht sich auch, dass einbruchhemmende Produkte, die qualifiziertes Fachpersonal erfordern, nicht zu den Konditionen und Billigpreisen des Massenmarktes angeboten werden können.