Professionelle Einbruchsicherheit / professioneller Einbruchschutz. Worauf muss ich achten?

Grundsätzlich sollte natürlich jede Firma, die Produkte oder Leistungen anbietet, professionell sein. Was nun unter professionell zu verstehen ist, liegt in der Erwartung des Kunden.

Auch ein Einbruchschutz fängt mit einfachen, billigen Maßnahmen an und geht über diverse Kostenstufen zur teuren oder sehr teuren Einbruchsicherheit. So kann z.B. eine Nachrüstung von Fenstern mit Zusatzriegeln, etc., sofern sie handwerklich korrekt ausgeführt wurde, durchaus professionell sein, auch wenn damit nur ein Mindestschutz, maximal vergleichbar mit einer Widerstandsklasse RC 2 erreicht werden kann.

Häufig erwarten Kunden, die nach einer professionellen Einbruchsicherheit fragen, eine hohe Zuverlässigkeit, die den Geschützten ruhig schlafen lässt weil das Einbruchsrisiko sehr stark reduziert wurde.

Wenn man den Begriff der Zuverlässigkeit in dieser Weise mit „professionell“ verbindet, steht dahinter eine Ablehnung von „kleinen“ Lösungen mit hohem Restrisiko und der Wunsch nach hohem Einbruchschutz mit sehr stark minimiertem Restrisiko.

In diesem Sinne lehnen unsere Kunden die kostenorientierten, kleinen Lösungen mit Nachrüstprodukten, Zusatzriegeln, etc. ebenso ab wie die einfachen einbruchhemmenden Fenster der Widerstandsklasse RC 2. Das hohe Restrisiko besteht darin, dass dieser Einbruchschutz nur für einen Widerstand gegen das kleinste Hebelwerkzeug des Einbrechers, den Schraubendreher ausgelegt ist.

Unsere Kunden wünschen sich den „professionellen Einbruchschutz“, d.h. die hohe Zuverlässigkeit die durch eine zertifizierte Prüfung in der Widerstandsklasse RC 3 oder sogar RC 4 geboten wird. In diesen Klassen bezieht sich die professionelle Einbruchsicherheit auf einen hohen Widerstand gegen alle typischen Hebelwerkzeuge der Einbrecher, inklusive dem großen Kuhfuß. Der Kunde ist dadurch in einer anderen Liga als das Gros der Einbrecher.

Wie lange hält ein einbruchsicheres (einbruchhemmendes) Fenster unter Realbedingungen tatsächlich?

Eine verbindliche Antwort kann niemand auf diese Frage geben. Erst recht wird niemand eine Garantie auf eine bestimmte Zeit geben. Dazu sind die Vorgehensweisen von Einbrechern, die Werkzeugwahl und weitere Faktoren viel zu unbestimmt. Trotzdem hätten Kunden gerne eine Information, um sich eine Größenordnung vorzustellen.

Um einmal eine unverbindliche Antwort geben zu können, haben wir ein einbruchhemmendes RC 3 Fenster aus unserer Fertigung getestet und haben ein Kunststofffenster der Widerstandsklasse RC 2 eines guten Herstellers im oberen Preissegment zugekauft.

Unter dem Begriff „Realbedingungen“ verstehen wir hier einen Einbruchversuch mit einem Kuhfuß als Hebelwerkzeug. Wir halten diese Vorgehensweise deshalb für real, da Einbrecher gemäß polizeilichen Studien über mehrere Hebelwerkzeuge unterschiedlicher Größe verfügen. Der Schraubendreher wird dann bei ungeschützten Fenstern verwendet, die sehr einfach, innerhalb von rund 10 Sekunden aufspringen. Sobald der Einbrecher Widerstand spürt setzt er entsprechend großes Hebelwerkzeug an, so wie es auch jeder Handwerker tun würde. Es gibt keinen Grund warum er sich mit einem kleinen Hebelwerkzeug unnötig abmühen und Zeit vergeuden sollte.

Für die Durchführung der Prüfung haben wir einen neutralen, erfahrenen Prüfer eines Prüfinstitutes engagiert. Bei der Prüfung ging es nicht um eine Verfahrensweise nach der DIN Norm sondern um die Fragestellung: Wie lange braucht der Einbrecher bis das Fenster auf ist? Dem Prüfer wurde völlig freie Hand gegeben.

Resultat:

Test 1:
Unser TECHNOLOG einbruchsicheres Fenster der Klasse RC 3 36 Minuten mit größter Kraftanstrengung von dem erfahrenen Prüfer bearbeitet bevor es nachgab. So viel Zeit wendet kein typischer Einbrecher auf.

Test 2:
Selbstverständlich war uns bewusst, dass ein einbruchhemmendes Kunststofffenster der Klasse RC 2 nicht für den Angriff mit einem Kuhfuß gemacht ist. Da man sich unter Realbedingungen den Einbrecher nicht aussuchen kann und damit zu rechnen ist, dass er einen Kuhfuß einsetzt, machte diese Prüfung trotzdem Sinn. Viele Kunden stellen genau diese Frage, wie lange ein RC 2 Fenster einem ernsthaften Einbruchsversuch mit Kuhfuß standhält.

Beim einbruchhemmenden Kunststofffenster verbogen sich schnell und deutlich spürbar die Pilzzapfen. Nach 2 Minuten war bereits klar, dass es in kurzer Zeit nachgeben wird. Ein Einbrecher hätte wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gestoppt. Der Prüfer brauchte danach noch 4 Minuten, bis der komplette Fensterflügel in einem Stück herausbrach.

Die beiden oben beschriebenen Versuche sind reine unverbindliche Einzelteste und somit einmalige Beobachtungen.

Bedenken zu einbruchhemmenden Sicherheitsfenstern der Widerstandsklasse RC 2

Bekanntlich muss man sehr genau wissen, was man tut, wenn man eine Statistik auswertet.

Wenn die Polizeistatistik sagt, dass die Mehrheit der Einbrüche mit einem Schraubendreher erfolgt, führt das bei vielen zu dem Fehlschluss, dass Einbrecher fast immer dieses und nur dieses Werkzeug benutzen. Es ist aber falsch und gefährlich irreführend, daraus zu schließen, dass man sich nur gegen den Schraubendreher schützen muss, d.h. eine Widerstandsklasse RC 2 ausreicht, die nur 3 Minuten Einbruchschutz gegen den Schraubendreher bietet.

Die Studie des „Deutsches Forum für Kriminalprävention DFK“ in Bonn mit dem Titel „Wirksamkeit technischer Einbruchsprävention – Eine Untersuchung unter Berücksichtigung von aktuellem Täterwissen“ kommt zu dem Ergebnis, dass Einbrecher in der Regel verschiedene Hebelwerkzeuge, sowohl kleine als auch große mit sich führen und je nach Bedarf einsetzen. Die Begrenzung der Einbruchsicherheit auf nur ein einziges und noch dazu kleines Werkzeug wie den Schraubendreher ist hoch riskant.

Der Schraubendreher ist nur bei ungeschützten Fenstern das ideale Werkzeug. Er ist vorne dünn und passt gut in die Ritze des Fensters. Er ist handlich und bringt genug Hebelkraft, um ein normales Fenster in rund 10 Sekunden aufzubrechen. Da heute noch die meisten Fenster ungeschützt sind, ist der Schraubendreher bei diesen ungeschützten Fenstern logischerweise auch das häufigste Werkzeug.

Ein Hebeleisen oder einen kleinen und einen größeren Kuhfuß braucht der Einbrecher, um in der Wohnung Schubladen, Türen oder Wertgelasse aufzubrechen. Denn für diese Aufgaben ist ein Schraubendreher zu schwach. Selbstverständlich wird der Einbrecher die größeren Hebelwerkzeuge auch einsetzen, wenn er bereits am Fenster Widerstand findet. Für die bis zu 10-fache Hebelwirkung eines Kuhfußes ist aber ein RC 2 Fenster nicht gemacht.

Die logische Schlussfolgerung lautet: Wer einen zuverlässigen Einbruchschutz für seine einbruchhemmenden Fenster sucht, sollte in jedem Falle mit größerem Hebelwerkzeug in Form von Kuhfuß, etc. rechnen und sich entsprechend mit einbruchsicheren / einbruchhemmenden Fenstern der Widerstandsklasse RC 3 ausrüsten.

Der Unterschied zwischen RC 2 und RC 3 auf den Punkt gebracht:

Das einbruchhemmende Fenster der Widerstandsklasse RC 2 orientiert sich am kleinsten Hebelwerkzeug, um dem Hausherrn einen möglichst kostengünstigen Mindestschutz gegen Einbruch zu gewähren. Die Einbruchsicherheit ist davon abhängig, ob der Einbrecher tatsächlich nur einen Schraubendreher dabei hat.

Das einbruchhemmende Fenster der Widerstandsklasse RC 3 wurde für einen zuverlässigen Einbruchschutz gegen alle Hebelwerkzeuge ausgelegt, die von Einbrechern typischerweise verwendet werden, inklusive dem großen Kuhfuß.

Worauf kommt es bei einem einbruchhemmenden (einbruchsicheren) Fenster an?

Ein einbruchsicheres Fenster oder, fachgerecht ausgedrückt, ein einbruchhemmendes Fenster oder Sicherheitsfenster mit Einbruchschutz ist ein recht komplexes Bauelement.

Stellen Sie sich die widersprechenden Anforderungen nur einmal vor: Es soll sicher sein wie eine Betonwand aber es soll durchsichtig und hell sein. Es soll von außen keinesfalls mit Gewalt zu öffnen sein, aber von innen soll es ganz leicht aufgehen. Mit anderen Worten, da steckt schon sehr viel Technologie drin.

In den niedrigen Schutzklassen (Widerstandsklassen) RC 2 N und RC 2, die für 3 Minuten vor der Wirkung eines Schraubendrehers schützen, ist das noch recht unproblematisch. Der zur Prüfung der Einbruchsicherheit verwendete Schraubendreher ist in seiner Hebelwirkung zu schwach, um wirklich Schaden anzurichten.

Ein richtiges Hebelwerkzeug, wie z.B. der Kuhfuß, der ebenfalls zur üblichen Ausstattung eines Einbrechers gehört, bringt rund das 6-10-fache an Hebelwirkung oder sogar mehr. Einbruchsichere (einbruchhemmende) Fenster in den entsprechenden Widerstandsklassen RC 3 und RC 4 sind daher aufwendige, komplexe und qualitativ hochwertige Konstruktionen. Aber gerade aus diesem Aufwand resultiert die hohe Zuverlässigkeit:

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